Einmischen, Bewegen, Verändern 2014

Stiftungen vergeben 6 x 500 Euro für Jugendprojekte in Chemnitz

Chemnitz, 17.05.2014 – junge Menschen, zwischen 12 und 27 Jahren, die in und um etwas Chemnitz etwas bewegen und verändern möchten, trafen am Samstag in mehreren Gruppen im Weltecho, Annaberger Str. 24 ein. Insgesamt beteiligten sich etwa 35 Personen an der Veranstaltung, die durch zahlreiche Initiativen und Vereine unterstützt wurde. Mit konkreten Ideen für konkrete Vorhaben sind die meisten jungen Menschen angereist, stellten diese Ideen vor und erhielten eine Projektberatung. Am Ende freuten sich sechs Projektteams über eine Förderung von jeweils 500,00 Euro für die direkte Umsetzung ihrer Ideen.

Die Projektvorhaben greifen unterschiedliche Themen und Ziele auf, was nach dem Aufruf „Alles ist vorstellbar, vieles ist machbar“ ja erwünscht war. So wird es 2014 ein Kunstfestival in Chemnitz sowie ein Kultur-, Sport- und Familienfest in Niederwiesa geben, eine andere Gruppe plant einen politischen Poetry Slam, in Zusammenarbeit mit der Universität Chemnitz stellen sich junge Frauen der Thematik „Frauenfußball in unserer Gesellschaft“ mit Vorträgen, Workshops und einem Turnier. Weitere Projekte sind die Wiederbelebung und der Aufbau von Jugendbeteiligung und -mitsprache im Chemnitzer Stadtrat sowie der Ausbau eines Jugendtreffpunktes.

Ziel der Veranstaltung war: jungen Menschen unkompliziert Geld in die Hand geben, um ihre Ideen und konkrete Vorhaben umsetzten zu können. Unter dem Motto: Einmischen – Bewegen – Verändern!

„Abenteuer Jugendzeit – eine Initiative der JUST - Jugendstiftung Sachsen in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Rahmen des Aktionsprogramms Hoch vom Sofa!, gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz.“

Geförderte Projekte im Rahmen der Reihe Einmischen, Bewegen, Verändern

Konkrete Ideen für konkrete Vorhaben, damit erhielten sechs Projektteams eine Förderung in Höhe von jeweils 500,00 Euro für die direkte Umsetzung ihrer Ideen. Ziel der Veranstaltung war: jungen Menschen unkompliziert Geld in die Hand geben, um ihre Ideen und konkrete Vorhaben umsetzten zu können. Unter dem Motto: Einmischen – Bewegen – Verändern!

„Abenteuer Jugendzeit – eine Initiative der JUST - Jugendstiftung Sachsen in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Rahmen des Aktionsprogramms Hoch vom Sofa!, gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz.“

Europas Frauen am Ball: „Das Phänomen Frauenfußball in Deutschland und Tschechien"

Gerade während der diesjährigen Weltmeisterschaft stellte sich wiedermal heraus: Deutschland ist eine Fußballnation. Eine Männerfußballnation. Mit unserem Projekt „Europas Frauen am Ball: „Das Phänomen Frauenfußball in Deutschland und Tschechien“, legten wir den Fokus bewusst auf diesen Sport, allerdings gespielt von Frauen. Unsere Ziele waren Aufmerksamkeit zu schaffen, Vorurteile zu dekonstruieren und zu zeigen, dass Fußball allen Spaß machen kann und darf.

Mit einer Vortragsreihe, die einen Überblick über Geschichte, Struktur und doing gender im Fußball gab, startete unser dreitägiges Projekt. Die geführten Referate von Menschen aus Chemnitz, Berlin und Prag wurden durch interessante Diskussionen ergänzt. Mit diesem wissenschaftlichem Rahmen schufen wir einen Raum für Aufmerksamkeit gegenüber diesem Sport. Außerdem wurden die Chancen und Schwächen im Frauenfußball dargelegt und es war möglich Fußball aus verschiedensten, internationalen Blickwinkeln zu betrachten. Abgerundet wurde der theoretische Teil durch das Freundschaftsspiel zwischen SK Slaný und Post SV Chemnitz, was in den diesjährigen 10. AFFI Cup integriert wurde und dadurch eine hohe Zuschauerresonanz erfuhr.

Unsere Idee ist trotz einiger Hürden am Ende verwirklicht worden. Es gab interessierte Menschen, ein spannendes Spiel und einen interessanten Vergleich zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik. Deutschland ist dem Nachbarland einiges voraus, was Organisation und Förderung von Frauenfußball angeht. Doch auch in Deutschland darf sich nicht ausgeruht werden, die WM in Kanada 2015 steht an!

Victoria Laufer, Lisa Eichhorst, Freya Tasch

Freundschaftsspiel zwischen SK Slaný und Post SV Chemnitz zum 10. AFFI Cup in Chemnitz
Freundschaftsspiel zwischen SK Slaný und Post SV Chemnitz zum 10. AFFI Cup in Chemnitz

Poetry Slam – Antirassistischer und antisexistischer Slam

Am 5.9., dem Freitag, an dem der Poetry Slam stattfinden sollte, ging es schon nachmittags mit dem Aufbau los. Gegen 18:30 Uhr sollten die Poeten und Poetinnen eintreffen. Die Bühne und das Catering musste vorbereitet werden – dabei unterstützten uns auch die Arthur-Mitarbeiter_innen.

20 Uhr begann die Veranstaltung und es trudelten nach und nach circa 140 Gäste ein, die wir bis dahin im Unklaren gelassen hatten, was sie erwarten würde. Den Poetry Slam hatten wir lediglich als Open Air angekündigt, ohne auf die explizit politische Komponente einzugehen. Zum Anfang der Veranstaltung erklärte Frank dann auch in einem längeren Text, was Poetry Slam war, ist, und weshalb wir finden, dass unser antirassistischer und antisexistischer Slam nötig sei: Da mit der gewachsenen Popularität von Poetry Slam-Veranstaltung sich sowohl die Slammer_innen (in Anzahl und Inhalten) als auch das Publikum gewandelt haben: „Wir sehen uns einer Situation gegenüber in der die größtenteils männlichen Slammer einer größtenteils weißen, bürgerlichen Mittelschicht entspringen, die von einer weißen, bürgerlichen Mittelschicht beklatscht werden.“ Dagegen wollten wir einen Kontrapunkt setzen.

Nach dieser dem eigentlichen Event vorgelagerten Erklärung, samt Aufforderung im Anschluss für Diskussionen bereit zu stehen, folgte der eigentliche Wettbewerb, das Event: Der Slam. Die Autorinnen und Autoren – wir hatten auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis geachtet –  lieferten eine richtig gute Show mit vielen spannenden, teils witzigen, teils bedrückenden Beiträgen zu Diskriminierung, Rassismus und Sexismus: Vincent Streichhahn z.B. mit einem Text über das Anti-Rassismus-Experiment von Jane Elliot, bei dem Blauäugige Menschen von Braunäugigen diskrimniert werden, Nhi Le, die später gemeinsam mit Egge von den Beatpoeten gewinnen sollte, sprach wortgewandt und witzig über ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus als Kellnerin in einem China-Restaurant; und Jacinta Nandi, die auch für die taz eine Kolumne schreibt, performte einen sehr witzigen Text über Casual Racism.

Insgesamt hat es sehr viel Spaß gemacht und auch die Stimmen, die uns aufforderten, weiter Slams zu veranstalten, taten gut und entschädigten für einigen Stress im Vorfeld, denn es ist nicht immer leicht 7 Autor_innen zu koordinieren ;).

Text: Frank Weißbach, Tommy Trixa

Antirassistischer und antisexistischer Slam (im Bild: Egge von den Beatpoeten)
Antirassistischer und antisexistischer Slam (im Bild: Egge von den Beatpoeten)

Arschkreativ 2.0 – Kunstfestival

Am 10 und 11. Oktober 2014 fand das zweite Arschkreativ Kunstfest im Ajz Chemnitz statt. Wir sagen: “Es macht einfach Spaß, Menschen mit der Kunst zu verbinden und ihnen eine Chance zu geben, sich selbst zu verwirklichen.”

Am Freitag startete das Kunstfestival mit einer kleinen Ausstellung, die geprägt wurde von Fotografien und einzigartigen Zeichnungen, aber auch lyrische Beiträge hingen an Wäschespinnen von der Decke herab. Ein sehr gemütliches Flair wurde dann vom ersten Live-Act weitergetragen, mit Decken für Sitzplätze in den ersten Reihen: Mustermannmusik, das Solo-Projekt von dem Sänger von Mikrokosmos21, einer regionalen Band, zog mit seinen Nachdenklichen Texten die Besucher in seinen Bann. Ein gelungener Einstieg für die musikalische Begleitung des Festivals! Nach dem Auftritt folgten noch Auftritte von Bands wie zum Beispiel den Regional bekannten ‘The Creech’, die viele Fans mitbrachten, abschließend gab die Newcomer-Band ‘Judokus’ ihre deutsch-sprachigen Songs zum besten. (Und weil sie genauso fröhlich waren wie ihre NamensMuse nahmen wir sofort ein Interview auf, was man bald auf Youtube sehen kann) In den halbstündigen Pausen zwischen den Acts hatten die Besucher Zeit, sich entweder die Ausstellung anzuschauen, an dem Lichtgraffiti Workshop draußen teilzunehmen oder sich von der professionellen Facepainterin etwas aufs Gesicht malen zu lassen. Unsere Facepainterin war selbst in Verkleidung gekommen, als eigenes Kunstwerk, sodass man immer was zu gucken hatte!

Arschkreativ 2014 Trailer

Am Freitag trafen wir Organisationsleiter uns schon früh, damit wir alles für das ab um 13uhr startende Kunstfest vorbereiten konnten. Auf dem ToDo-plan stand zum Beispiel die Ausstellung komplett aufstellen und koordinieren, sowie die Workshops vorbereiten. Aber auch PUTZEN stand ganz oben auf dem Plan: zumindest den Ausstellungsraum wischen- leichter gesagt als getan! Durch Komplikationen der Organisation von Moderationstafeln, die wir für die Ausstellung eingeplant hatten, ging uns viel Zeit verloren, sodass wir die Ausstellungseröffnung eine Stunde nach hinten verschieben mussten. Aber das war kein Problem, da der Fotoworkshop schon startete und die Face-/Bodypainterin auch schon loslegte. Die Gäste trudelten nach und nach alle ein, bestaunten die Kunstwerke der Ausstellung, die wir -gott sei dank- noch fertig stellten, bevor der erste große Besucheransturm kam. Besonders beliebt war der Schmuck-Workshop, sowie unsere Zeichenutensilien, die noch bis spät in die Nacht draußen auf der Terrasse genutzt wurden. Musikalische Pralinen, die heute spielten, waren zum Beispiel Dinkelbeats und Zeus, außerdem leitete die christliche Gesangsgruppe ‘Tensing’ den musikalischen Abend ein mit Coversongs. Junost, eine Band aus Schwarzenberg, die auch schon eine EP veröffentlicht haben, tauchten die Kolonade in ein nostalgisches, wenn auch sehr lautes Flair, mit ihren DDR Lampenschirmen und ihrem original Junost-Fernseher. Leider konnten wir nicht beide Teile der Kolonade nutzen, da der linke Teil für ein Konzert von Metal- und Hardrock Bands gebucht war, das zeitgleich stattfand- und uns außerdem noch mehr Besucher verschaffte! Denn bei uns gab es nicht nur gute Musik, sondern auch kostengünstiges Bier! Unser Programm schloss Thingamajing ab, ein DJ-Trio aus Chemnitz, das den Nach(t)tanz musikalisch untermalte.

Abschließend kann man vieles sagen: was schief gelaufen ist, zum Beispiel. Die beschädigte Box, die bei der After-Show von der Bühne sprang, der kleine Stromausfall hinter der Bar, die verkürzte Ausstellungszeit, die Technikorganisation nach 21Uhr, das Tacheles-Clothing Verbot… aber trotz all dem überwiegen die positiven Erfahrungen, die wir gesammelt haben: das positive Feedback, die Menschen, die wir verbunden haben, die Erfahrungen, die wir den Anderen geben konnten, wie zum Beispiel den Bands und den Künstlern. Wir haben Leuten in unserem Umfeld Freude bereitet, und das macht uns wiederum froh & Glücklich.

Wieder mal haben wir bewiesen, dass Kunst in allen Formen Menschen verbindet, und dass Geld eine zwar für uns zur Organisation große Rolle spielt, jedoch kein Hindernis für die Freuden dieser Welt sein sollte. Wir möchten nicht aufhören, vor allem jetzt, da unsere Gruppe, unser Ziel und unsere Veranstaltung immer mehr Anklang findet.

Family Circus - Stadtteilfest auf dem Sonnenberg

Einen Tag für die ganze Familie gestalten mit Workshops (Graffiti, Slackline, Artistik) Angeboten (Kinderschminken) und Musik von jungen lokalen MusikerInnen. Am Samstag den 11./12.10.2014 fand der Family Circus als Stadtteilfest "Kesselbuntes" auf dem Chemnitzer Sonnenberg in Kooperation mit anderen Initiativen und Vereinen statt.

Bilder und Berichte

Forum der jungen Generationen – Deine Stimme im Stadtrat

Anlaufstelle für Jugendliche und ihre Ideen und Mitgestaltungswünsche werden und diese politisch einfordern. Langfristig soll das Kinder- und Jugendparlament reaktiviert werden.

Etienne Arts – Renovierung Jugendclub St. Etienne im AJZ Chemnitz

Um- und Neugestaltung eines heruntergekommenen Raums im Jugendhaus AJZ Chemnitz

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